Wenn wir glauben, dass wir unsere Entscheidungen in unserer aktuellen Bewusstseinslage treffen, dann täuschen wir uns gewaltig. All unsere Entscheidungen beruhen auf unseren aktuellen Glaubenssätzen. Unsere Entscheidungen sind quasi eine Marionette unserer Glaubensmuster.
Doch was sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind unsere Überzeugungen und Meinungen zu bestimmten Fakten. Sie sind unterbewusste Lebensregeln, sogenannte Heuristiken als geistige Eilverfahren zur Bewertung unserer Umwelt und Situationen. Sie entstehen aus der geistigen Verarbeitung und Bewertung von Ereignissen in unserem Leben.
Das heißt, wir beurteilen nicht eine Situation nach ihren Fakten oder Ereignissen sondern aufgrund unserer Meinungen über die Fakten oder Ereignisse.
Glaubenssätze können der Wind unter Ihren Flügeln sein aber sie können auch Ihre persönlichen Fesseln sein.
Die meisten Glaubenssätze haben wir uns weder aus unserer eigenen Überzeugung noch bewusst gebildet. Auch Logik spielt bei der Bildung von Glaubensmustern oft keine Rolle. Viele haben wir uns durch Kultur und sozialen Druck angenommen.
Trotzdem halten wir sie im Grunde für wahr und richten unsere Lebensplanung danach aus.
Wenn sie planmäßig ihr Leben selbst bestimmen wollen, dann sollten sie zuerst Ihre Glaubenssätze in mindestens den folgenden Bereichen eruieren:
- Berufung und finanzieller Erfolg
- Partnerschaften, Freunde und Zugehörigkeit zu Gemeinschaften
- Ernährung und Gesundheit
- Glück und Zufriedenheit
Was denken Sie in Bezug auf sich selbst und Ihren Beruf oder Ihren finanziellen Erfolg? Glauben Sie, dass Erfolg der natürliche Zustand ist und er Ihnen nur so zufliegt – und ist es dann auch so? Oder glauben sie, dass man für den Erfolg hart arbeiten muss aber letztendlich wird man dann doch wieder von jemanden übervorteilt – und ist es dann auch so?
Was denken Sie in Bezug auf sich selbst und andere Menschen? Glauben Sie, dass Sie jeder so mag wie Sie sind? Oder präsentieren Sie sich anders als sie eigentlich sind? Glauben Sie, dass sie ehrliche und echte Freunde haben oder glauben Sie ihre Freunde sind eher oberflächlich?
Meine Umwelt ist das Spiegelbild meines Denkens und Handelns
Diese Übung bringt Ihnen eine enorme Selbsterkenntnis.
Ich rate Ihnen zuerst nur den in Ihrem Leben wichtigsten Bereich zu nehmen und dann alle Glaubenssätze die Ihnen dazu einfallen auf ein Blatt zu schreiben.
Danach schreiben sie jeden einzelnen Glaubenssatz auf eine extra Blatt und schreiben die Gründe, warum Sie das glauben, dazu:
- Haben sie einfach allgemeine Phrasen übernommen?
- Haben andere Menschen Sie dazu überzeugt?
- Haben Sie sie aus eigenen Erfahrungen interpretiert? …
Oft kann es auch sinnvoll sein Familienmitglieder, Freunde und Bekannte zu fragen welche Glaubenssätze Sie ihrer Meinung nach haben.
Letztendlich werden Sie aber wahrscheinlich herausfinden, dass Ihr Leben exakt Ihren Glaubenssätzen entspricht und diese widerspiegelt.
Wenn Ihre Glaubenssätze Ihr Leben widerspiegelt, dann ist ein anderes Leben auch nur die Widerspiegelung anderer Glaubenssätze
Wie ändert man seine Glaubenssätze und Glaubensmuster?
Wenn sie die obere Übung gemacht haben, dann wird Ihnen wahrscheinlich aufgefallen sein, dass viele Glaubenssätze gar keine berechtigte Grundlage haben und nicht mehr sind, als eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Die von vielen Trainern empfohlene Strategie den Glaubenssatz „einfach“ zu ändern funktioniert meistens ja nicht. Z.B.: „Man muss für den Erfolg hart arbeiten“ ändern in „Das Geld fliegt mir einfach zu.“ Sich ein neues Glaubensmuster einfach einzureden funktioniert meistens nicht weil man unterbewusst weiß, dass da etwas gegen seine Überzeugung passiert.
Der Schlüssel zum Ändern von Glaubensmustern ist, sich selbst von der Möglichkeit zu überzeugen, dass der aktuelle Glaubenssatz falsch sein könnte und auch ein anderer richtig sein könnte.
Wenn Sie Glaubenssätze finden die für Ihr Leben nachteilig sind, nehmen Sie das Blatt Papier, eruieren nochmals die Grundlagen für diese Überzeugung und dann überlegen Sie welcher Glaubenssatz besser für Sie wäre. Schreiben Sie vor allem auf WARUM dieser Glaubenssatz besser wäre.
Anschließend schreiben sie auf welche Grundlagen dieser Glaubenssatz haben könnte. Und versuchen Sie sich selbst von der Richtigkeit dieses neuen Glaubenssatzes zu überzeugen. Fragen Sie sich warum er richtig sein könnte.
Wenn Sie sich selbst fragen ob der neue Glaubenssatz stimmen könnte und Ihre Antwort „ja“ ist, dann fragen Sie sich auch, ob es noch etwas dazu braucht, dass Sie den neuen Glaubenssatz auch „glauben“ oder ob Sie den neuen Glaubenssatz bereits „glauben“ und „verinnerlicht“ haben.
Wenn Sie sich selbst fragen, ob der neue Glaubenssatz stimmen könnte und Ihre Antwort „nein“ ist, dann fragen Sie sich was es noch dazu braucht, dass Sie den neuen Glaubenssatz auch „glauben“ können. Eruieren Sie so lange bis Ihre Antwort „ja“ ist.
Bei der Änderung von Glaubensmustern ist die Frage: „Was würde es brauchen, damit ich das glauben kann oder könnte?“, wahrscheinlich die wichtigste überhaupt.
Machen Sie das so lange bis Sie wissen, dass Ihre Überzeugungen und Glaubenssätze der Wind unter Ihren Flügeln ist und nicht die Fesseln Ihres Lebens 😉
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