Du glaubst, dass du frei wählst, aber in Wahrheit bestimmt ein unsichtbarer Mechanismus aus deiner Vergangenheit deinen Weg. Unser Ego ist der unbewusste Steuermann unseres Lebens.
Es ist uns nicht bewusst, wie sehr das Ego unser Leben lenkt – und das aufgrund unbewusster Überzeugungen. Der Schlüssel zu deinem persönlichen und beruflichen Erfolg kann darin liegen, diese unbewussten Muster zu erkennen und zu verändern. Erfahre, wie du die Fäden deines Lebens zurück in die Hand nehmen kannst.
Was wirklich deinen Erfolg bestimmt: Dein Ego
Unser Ego greift auf Erlebnisse und Erfahrungen aus der Vergangenheit zurück, um Entscheidungen zu beeinflussen – oft ohne, dass wir es merken. Wir glauben, dass wir rational und bewusst Entscheidungen treffen, doch die Wahrheit ist aber, dass unser Ego bereits im Hintergrund Entscheidungen trifft und diese unserem Bewusstsein lediglich mitteilt.
Dein Bewusstsein ist der “Pressesprecher” deines Unterbewusstseins.
In unserem Unterbewusstsein laufen komplexe Prozesse ab, bei denen Daten (Erfahrungen) aus der Vergangenheit automatisch verarbeitet werden, um aktuelle Situationen zu bewerten und Probleme zu lösen. Dabei spielen nicht nur erlernte Fähigkeiten eine Rolle, sondern vor allem die unbewussten Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln.
Das ist ein Prozess, der permanent stattfindet.
Wenn du glücklich bist und alles gut für dich gut läuft, dann liegt es daran, dass deine unbewussten Kompetenzen und Überzeugungen dir dienlich sind.
Wenn es oft nicht so läuft wie du willst, dann sabotieren deine unbewussten Überzeugungen deine Wünsche und Ziele.
Unsere Erziehung prägt unser Ego für ein ganzes Leben, ohne dass wir es bewusst mitbekommen.
Das Erbe deiner Kindheit:
Stell dir vor, du wärest unter folgenden Bedingungen aufgewachsen:
Du bist Kind und deine Kinderseele sucht nach Zugehörigkeit und Schutz. Du hast noch keinen eignen Willen und keine eigene Überlebensfähigkeit. Um Schutz und Zugehörigkeit zu bekommen, ordnest du dich allen Regeln und Sanktion deiner Familie unter. Denn du weißt, ausgeschlossen von der Familie zu sein würde den Tod für dich bedeuten. Diese Gefahr fühlst du als Kind intuitiv, allein schon, wenn Mama oder Papa androhen dich nicht mehr lieb zu haben, wenn du gewisse Dinge tust oder nicht tust.
Daraus entsteht dann später unser bewusstes ich. Und die Überlebens-Erfahrungen, die du bis zum 3. oder 4. Lebensjahr machst, bilden das unbewusste Fundament deines späteren Egos und damit deiner unbewussten Überzeugungen und Überlebensregeln.
Angenommen deine Kindheit verlief folgendermaßen:
Deine Eltern freuten sich, wenn du kreativ warst, eigene Ideen hattest und dich auf die verschiedensten Weisen ausdrücktest. Die Familienregel war aber: Wenn du gute Leistungen erbringst, freuen sich Mama und Papa und haben dich besonders lieb. Andernfalls ohne Leistung haben Mama und Papa dich gar nicht mehr lieb. Der Ausschluss und unbewusste Todespanik drohen!
Oder deine Kindheit war so:
Deine Eltern freuten sich, wenn du nichts sagtest und nur das machtest was dir von ihnen gesagt wurde. Für eigene Ideen gab es nur eine Schelte, dass du gefälligst nicht selber denken solltest und schon gar nichts zu sagen hast. Du solltest gefälligst nur zuhören und machen, was man dir sagt.
Im ersten Fall könnte dein Leben später vielleicht so aussehen:
Mit 32 verdienst du gewaltig viel Geld, und du hast Hobbies wie Motorboot fahren, Kitesurfen und Malen. Du bist aber völlig gestresst und fühlst dich unglücklich.
Deine Frau lässt sich scheiden und du unternimmst einen Selbstmordversuch.
Ist das eine wahrscheinliche Möglichkeit?
Im zweiten Fall könnte dein Leben später vielleicht so aussehen:
Mit 32 bist du Sozialhilfeempfänger, deine Hobbies sind Chips, Cola und Netflix. Du bist zwar frustriert auf alle Reichen, aber ansonsten hast du dich mit dem Leben abgefunden, wie es ist.
Deine Frau lässt sich scheiden und du denkst dir, einfach schön leise sein, dann wird sich schon wieder eine finden. Nur nicht aufdringlich sein.
Ist das auch eine wahrscheinliche Möglichkeit?
Und in keinem von beiden Fällen hättest du dich je bewusst dafür entschieden, dass zu werden, was du wurdest. Sondern du hättest einfach das gemacht, was man machen kann, wenn man von den Eltern dieses Ego eingebläut bekommt. Vor allem zu einer Zeit, wo du noch nicht einmal Sprache und logisches Denken entwickelt hattest. Daher finden wir auch mit logischem (Nach)Denken keine Lösung für unser Versagen oder unseren Erfolg im Leben.
Vielleicht ein extremes oder stereotypisches Beispiel. Aber genauso funktioniert es.
Warum machst du im ersten Fall einen Selbstmordversuch?
Deine Strategie: Zugehörigkeit durch Leistung.
Du hast alles abgeliefert und bist ein exzellenter Leister und verlierst aber dadurch deine Zugehörigkeit zu deiner Familie und bist dadurch so verstört und verängstigt neue Zugehörigkeit zu suchen, dass der physische Tod eigentlich eine Folge des emotionalen Todes ist.
Im zweiten Fall hast du als Kind gelernt, durch nichts tun Zugehörigkeit zu erlangen und deine Ansprüche an das Leben generell anderen überlassen.
Wir haben hunderte solcher falscher Lebens- und Überlebensregeln in unserem Unterbewusstsein. Aber was als Kind die einzigen Chancen waren, um zu überleben, sind im erwachsenen Leben die größten Hindernisse, um glücklich und erfolgreich zu leben.
Ein praktisches Beispiel:
In meiner Familie gab es kein Lob. Also war Lob nie eine Überlebensregel für mich.
Für über 90 Prozent der Menschen ist aber Lob eine Überlebensregel in ihrer Kindheit. Denn durch Lob von Mama und Papa fühlen sie sich zugehörig. Also ganz normal. Und ich persönlich glaube, dass die Kindheit schöner ist, wenn man gelobt wird, als wenn man ohne Lob groß wird.
Gleichzeitig wird aber jedes Kind durch Lob trainiert, wie ein Pawlowscher Hund, ohne dass dies irgendwem bewusst ist. Es ist uns unbewusst, wie einem Pawlowschen Hund.
Ich hatte jahrelang 90 % der Menschen für dumm gehalten. Warum? Weil ich nicht verstanden hatte, warum sich 90 % der Menschen durch Lob von höher gestellten Personen (Vorgesetzten, Chef, usw.) extrem manipulieren lassen und fast schon Hörigkeit sind, während sie ein Lob von Untergebenen nicht annehmen können.
Warum jemand mehr arbeitet, nur weil der Chef ihn lobt, konnte ich nicht verstehen. Und der Grund war: Ich habe durch Lob kein Zugehörigkeitsgefühl, weil das nie eine Überlebensregel für mich war. Meine Eltern hatten mir diese nicht zur Verfügung gestellt.
Während die meisten Menschen aber durch Lob ein Zugehörigkeitsgefühl unbewusst erleben (wie ein Pawlowscher Hund) und sich dadurch sicher und glücklich fühlen.
Der Grund, warum die meisten Menschen mit Lob von Untergebenen nichts anfangen können, beruht auf dem Selektionsprinzip. Sie wollen sich ja nach oben verbessern. Wenn ein Untergebener diese Menschen lobt, dann sagt ihnen ihr Ego, du bist zugehörig zu uns Untergebenen und gehörst zu uns.
Unbehandelt wirken diese Überlebensregeln und unbewussten Überzeugungen ein Leben lang.
Wenn du das Gefühl hast, dass dein Leben nicht so verläuft wie du es möchtest, oder du unter permanentem Stress leidest, dann sabotiert dich dein Unterbewusstsein mit falschen Daten aus deiner Vergangenheit. Ohne Zutun deines Bewusstseins.
Ich weiß, es ist schwierig diese Regeln und Überzeugungen an sich selbst herauszufinden und zu ändern.
Alles Gute
Helmut