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Rosenthal Effekt

Stell dir vor, jemand schaut dir tief in die Augen und sagt mit voller Überzeugung:

“Ich weiß, dass du etwas Großes erreichen wirst.”

Alleine dieser Satz, verändert etwas in dir.

  • Vielleicht erzeugt er einen inneren Druck
  • Vielleicht vergrößert er deine Hoffnung
  • Vielleicht spürst du eine innere Ablehnung, weil du nicht glaubst, dass du es wert bist etwas Großes zu erreichen

Aber egal was er bewirkt – er bleibt nicht wirkungslos!

Erwartungen, die unsere Mitmenschen an uns haben, sind wie unsichtbare Hände, die uns formen und prägen. Sie können uns beflügeln, motivieren und ermutigen oder sie können uns auch lähmen und blockieren.

Heute sprechen wir über einen psychologischen Effekt, der so mächtig ist, dass er dein ganzes Leben steuern kann – der Pygmalion-Effekt beziehungsweise der Rosenthal-Effekt, benannt nach dem Psychologen, der ihn wissenschaftlich untersucht und nachgewiesen hat.

Im Kern geht es um eine einfache, aber tiefgreifende Wahrheit:

Wir Menschen erfüllen die Erwartungen, die unsere Mitmenschen an uns stellen. Und wer glaubt, dass er sich mit Logik oder Willenskraft dagegen wehren kann, der wird im Verlaufe dieses Beitrages eine Selbst-Lüge erkennen. Wer glaubt, mit Willenskraft die Systemischen Prinzipien aushebeln zu können unterliegt einer Illusion.

Es gibt zwei Phänomene, die unsere Realität erzeugen:

  1. Zum Einen: Durch unser bewusstes und unbewusstes Denken und Handeln. Und hier möchte ich noch erwähnen, dass wir immer nur entsprechend unserer Erwartungen, denken und handeln. Wenn wir erwarten, dass es regnet, denken wir über die möglichen Szenarien nach und nehmen als Handlung einen Regenschirm mit. Wenn wir Sonnenschein erwarten, ist unser Denken anders und wir nehmen auch keinen Regenschirm mit.

Die Erwartungen, die wir an den Tag und an das Leben haben, bestimmen, wie wir denken und handeln.

  1. Das Zweite, wie unsere Realität erzeugt wird, ist: Durch das bewusste und unbewusste Denken unserer Mitmenschen. Also die Erwartungen unserer (meist) unmittelbaren Mitmenschen.

Wobei zwischen dem ersten Phänomen und dem zweiten eine Art kybernetische Schleife besteht. Wir sind der Direktor unseres Lebens und auch gleichzeitig der Direktierte1 unseres Lebens.

Die Erwartung von Gestern ist unsere Realität, die wir heute erleben.

Was ich dir jetzt mitgeben möchte, ist aber viel tiefer und stärker, als der normale Mechanismus der Erwartungen: Wir sprechen über einen Effekt, der so stark ist, dass er in der griechischen Mythologie sogar eine Elfenbeinstatue zum Leben erweckt hat.

Damit dir der Unterschied bewusst wird, sehen wir uns zuerst den normalen Mechanismus des Erwartungseffekts an.

Der “normale” Erwartungseffekt!

  1. Erwartungen prägen Verhalten.

Wenn wir glauben, dass jemand besonders talentiert ist, behandeln wir ihn anders. Wir geben ihm Chancen, ermutigen ihn und sehen Fehler als Entwicklungsschritte statt als Beweise für seine Unfähigkeit.

Wenn wir glauben, dass jemand besonders faul und unfähig ist, dann sehen wir seine Fehler nicht als Entwicklungsschritte, sondern als Beweise für seine Unfähigkeit.

  1. Verhalten prägt Reaktionen.

Der andere spürt diese Haltung. Er fühlt sich entweder ernst genommen, gesehen und gefördert. Das steigert sein Selbstvertrauen und seine Motivation.

Oder er fühlt sich herabgesetzt und entwürdigt. Das nagt an seinem Selbstvertrauen und demotiviert ihn.

  1. Reaktionen bestätigen Erwartungen.

Weil die Person dann im einen Fall tatsächlich bessere Leistungen bringt, oder im anderen schlechtere Leistung, bestätigt sie unsere ursprüngliche Annahme.

Das wurde sehr ausführlich in der so genannten Monster Studie bewiesen.

Aber über das, was wir jetzt sprechen, ist noch viel stärker.

Der Rosenthal Effekt

Rosenthal wollte untersuchen, ob und inwieweit Erwartungen eines Versuchsleiters das Ergebnis eines Versuchs beeinflussen können. Anders ausgedrückt: Er untersuchte, ob es überhaupt objektive Ergebnisse und eine objektive Realität geben kann.

In einem Laborexperiment wurden 60 genetisch ähnliche Ratten auf zwölf Studenten zu jeweils fünf Stück nach dem Zufallsprinzip aufgeteilt. Das wussten die Studenten aber nicht.

Der einen Hälfte der Studenten, also sechs Studenten, wurde mitgeteilt, dass ihre Ratten auf besondere Intelligenz hin gezüchtet wurden, um besonders schnell zu lernen, wie sie den Weg durch ein Labyrinth finden.

Der anderen Hälfte der Studenten wurde gesagt, dass ihre Ratten auf besondere Dummheit hin gezüchtet wurden.

Das Versuchsexperiment war, dass die Ratten lernen mussten, einen Weg durch ein bestimmtes, für alle Ratten gleiches, Labyrinth zu finden. Und die Studenten waren offiziell die Versuchsleiter, die die Ergebnisse der Ratten dokumentieren sollten.

Obwohl die Ratten in Wirklichkeit alle vom gleichen genetischen Stamm kamen, zeigten sich signifikante Unterschiede und den jeweiligen Gruppen.

Die Ratten von den sechs Studenten, denen mitgeteilt wurde, dass ihre Ratten speziell intelligent wären, lernten signifikant schneller den Weg aus dem Labyrinth als dir Ratten der Studenten denen gesagt wurden, dass ihre Ratten speziell dumm seien.

Das Experiment beweist eine tief esoterische und spirituelle Wahrheit:
Das unsere Erwartungen die Realität beeinflussen.

Also nicht wie im “Normalen Erwartungseffekt”. Wo man eine Beeinflussung feststellen kann. Durch eben Verhalten, Reaktionen, Interaktionen oder Kommunikation. Sondern wir beeinflussen, was in unserem Leben passiert, durch unsere Erwartungen. Nicht so sehr durch unsere Wünsche.

Das Interessante dabei ist, das wir die Intelligenz und die Fähigkeit von Ratten beeinflussen, alleine durch unsere Erwartung, ohne dass wir mit den Ratten in irgendeiner Form kommunizieren können. Einfach nur durch die Erwartung als Beobachter.

Das unterstützt auch die Aussagen von Siegmund Freund und von Karl Jung, die gesagt haben, dass unser Leben im Grunde die Projektion unserer unbewussten Erwartungen ist.

Das, was wir täglich erleben, ist der Spiegel unserer Erwartungen. Und nicht irgendeine Realität die objektiv passiert.

Wenn du einen Partner oder eine Partnerin hast, die dich permanent betrügt, dann nur deshalb, weil du dir das erwartest. Ich weiß, du wünscht dir was anderes. Aber der Wunsch ist egal. Dein Leben ist nicht die Projektion deiner Wünsche, sondern dein Leben ist die Projektion deiner Erwartungen.

Unsere Partner sind die besten Analysegeräte, die uns unsere emotionalen Wunden und Probleme zeigen. Und wir können sie perfekt als Navigationssystem für unsere mentale Gesundheit nutzen.

Dafür ist in meinen Augen systemische Arbeit eines der besten Instrumente.

Weil nicht nur wir, auf einer unbewussten Ebene, die Realität beeinflussen, sondern, wir auch selbst unbewusst beeinflusst werden, von anderen, von unseren Mitmenschen. So wie es das Experiment von Rosenthal zeigt, dass ja selbst Ratten auf einer Unbewussten Ebene beeinflusst werden. Genauso wird unser Unterbewusstsein von unserer Umgebung beeinflusst, ohne dass es uns selbst bewusst wird.

Ich vergleiche es gerne mit einem Baum. Ähnlich einem Baum, den du in unfruchtbare Erde pflanzt, der wird sich niemals so entwickeln, wie er sich entwickeln könnte. Weil die Umgebung, das Milieu nicht passt.

Wenn du in der falschen Umgebung bist, dann wirst du dich einfach niemals so entwickeln wie du dich entwickeln könntest, als wenn du, in einer für dich förderlichen Umgebung wärest. Egal wie “willensstark” du auch sein magst.

Aber nicht zu vergessen: Ein Zitronenbaum bleibt ein Zitronenbaum. Egal in welche Erde du ihn pflanzt.

Mit dem gesagt möchte ich mit einem Bibelspruch abschließen:

Dir geschehe nach deinen Erwartungen.

Alles Gute

Helmut

  1. Der “Direktierte” ist ein vom mir persönlich neu erfundenes Wort ↩︎
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