Die Welt, ist nicht unvollkommen, oder auf dem Weg zur Vollkommenheit: Nein, sie ist bereits vollkommen.
Das ist ein Zitat von Buddha. Dieses Zitat beschreibt sehr gut den Unterschied zwischen der Westlichen Philosophie, bzw. der Biblischen Philosophie und der Östlichen Philosophie bzw. der Buddhistischen Philosophie.
Die Östliche Philosophie sagt, dass alles gut ist, genauso wie es ist, während die Westliche, die Biblische Philosophie genau vom Gegenteil ausgeht. Wir “Wessis” müssen uns entweder erst von Sünden befreien, oder wir müssen unseren Gott verteidigen, in dem wir alle Andersgläubigen bekehren, bevor alles gut sein kann.
Das hier ist ein Beitrag für dich, wenn du oft damit haderst, wie es auf der Welt, in der Politik oder in der Wirtschaft zugeht und du oft nicht zufrieden bist mit dem, wie die Dinge sind. Also wenn du glaubst, dass sich die Welt, die Politik oder die Wirtschaft oder die anderen Menschen sich ändern müssten, damit alles gut ist.
Und dieser Beitrag ist speziell für dich, wenn du in einer Welt leben möchtest, in der alles gut ist. Inklusive Politik und Wirtschaft und auch die anderen Menschen.
Wir sehen uns 2 Bereiche an:
- Die generelle (Lebens-)Kultur und
- Den individuellen Umgang mit dem Leben
Dieser Beitrag geht sehr, sehr tief. Wir gehen wirklich auf den Kern unserer Probleme. Auf den Kern der Gemeinschaftsprobleme und der persönlichen, individuellen Probleme. Wobei die Gemeinschaftsprobleme und die individuellen Probleme durch eine Art kybernetischen Schleife miteinander verbunden sind.
Was sind die Wurzeln der unseres Leidens?
Zum Einen sagen wir, es gibt den allmächtigen Gott, der die perfekte Schöpfung hier geschaffen hat, und zum Anderen kritisieren wir die Schöpfung an jeder Ecke und an jedem Ende.
Die meisten Menschen behaupten sogar, dass wenn sie Gott wären, es besser machen würden. – Dann gäbe es eine bessere Politik, es gäbe ein besseres Wetter, es gäbe keine Kriege, keine Hungersnot, keine Armut, usw., usw., …
Und trotzdem hätte jeder Mensch seinen freien Willen. – Wie soll das gehen?
Damit sind wir mitten im ersten Teil, wo es um unsere generelle Lebenskultur geht. Man darf fairerweise sagen, unsere Westliche Lebenskultur ist wahrscheinlich die Wurzel allen Übels.
Wir in Europa sind epigenetisch durchseucht von diesem Krebsgeschwür der permanenten Unzufriedenheit und des Leidens.
Ich weiß, dass klingt hart, aber es ist so. Es fällt uns extrem schwer glücklich und zufrieden zu sein – mit unserer Biblischen Kultur. Weil wir den Anfang der Bibel nicht verstehen!
Gott sagte zu Adam und Eva:
Ihr dürft nicht in Gut und Böse urteilen. Wenn ihr in Gut und Böse urteilt, verbannt ihr euch selbst aus dem Paradies.
Einzig und allein, dieses ständige Urteilen über Gut und Böse ist die Wurzel von unserem Leid, von allen Konflikten, von Unzufriedenheit und von Unglück. Wir urteilen über uns selbst, über andere Menschen und über Situationen. Eines der Probleme dabei ist folgendes: Was für den Peter eventuell gut ist, ist für die Maria vielleicht schlecht. Und damit sind Probleme und Konflikte vorprogrammiert.
Das Aufteilen in Gut und Böse hat nichts mit der objektiven Wirklichkeit zu tun. Eine objektive Wirklichkeit gibt es gar nicht. Gut und Böse sind Moralvorstellungen, die in jeder Kultur und Religion und auch in jeder Region anders und unterschiedlich sind.
Das einzig gemeinsame an den “Gut und Böse” Kulturen ist: Sie produzieren Konflikte, Probleme und Leid zwischen den Menschen und auch in den einzelnen Menschen selbst. Und das befeuert wiederum die Ideologie, dass nichts Gut ist und alles erst einer Veränderung bedarf.
Aber, wir dürfen uns, obwohl wir im “Westen” leben, auch die “Östliche Philosophie” aneignen. Und das ist eine individuelle Entscheidung.
Damit sind wir jetzt im zweiten Bereich angelangt:
Der individuelle Umgang mit dem Leben
Wir leben in einer Illusion des ständigen Müssens
Vielleicht kennst du das Gefühl, dass du noch mehr erreichen musst, besser werden musst, stärker, erfolgreicher, glücklicher, … werden musst.
Unsere Welt ist voller Botschaften, die uns ständig suggerieren, dass wir noch nicht genug sind. Egal ob klassische Medien, Social Media, Selbsthilfebücher oder in unserer täglichen Umgebung – überall hören wir heutzutage, dass das Leben ein ständiger Optimierungsprozess sei.
Aber was, wenn wir innehalten und uns fragen: Warum eigentlich? Warum glauben wir, dass wir uns ständig verbessern müssen? Was, wenn alles gut ist, genau so, wie es jetzt gerade ist?
Was möchte ich dir heute speziell mitgeben?
Ich lade dich ein, eine ganz andere Perspektive einzunehmen. Wir werden untersuchen, woher dieses Gefühl des “Nicht-genug-Seins” oder des “Nicht-OK-Seins” kommt, wie es uns antreibt und warum es gleichzeitig eine Illusion ist. Und am Ende wirst du vielleicht erkennen: Alles ist gut, so wie es ist. Alles ist perfekt und gut.
Warum wir glauben, nicht genug zu sein?
Unser Streben nach mehr ist gleichzeitig auch die Ursache unseres Leidens und unserer Unzufriedenheit. Der Wunsch nach Zugehörigkeit ist uns Menschen eingeboren. Unsere Leistungsgesellschaft fordert von uns ein permanentes Streben nach mehr, um von ihr akzeptiert zu werden.
Diese tief verwurzelte Überzeugung, dass wir immer mehr leisten oder mehr erreichen müssen, hat ihre Ursachen in unserer Kindheit und Erziehung. Von Kindesbeinen an, werden wir für gute Leistung belohnt und für schlechte bestraft und zum Teil sogar ausgegrenzt. Und dieses Muster tragen wir mit ins Erwachsenenalter. Wir streben nach dem nächsten Karriereschritt, der perfekten Beziehung, dem idealen Körper.
Aber was passiert, wenn wir diese Ziele erreichen? Genießen wir dann unser erreichtes Ziel?
Meistens nicht. Sondern, wir lenken uns mit einem “neuen Ziel” wieder davon ab, weil wir eigentlich gar keine Befriedigung erleben, wenn wir diese Ziele erreichen. Und dieser endlose Kreislauf wird von unserer Gesellschaft verstärkt.
Kapitalismus lebt davon, dass wir uns ungenügend fühlen. Denn nur, wenn wir glauben, dass uns etwas fehlt, kaufen wir neue Produkte, buchen Seminare oder suchen nach externen Lösungen.
Die Botschaft lautet: “Du bist nicht genug – noch nicht. Aber wenn du nur XY erreichst, dann wirst du es sein.” Doch die Wahrheit ist: Dieses “XY” gibt es nicht.
Das Vergleichen ist der Dieb unseres Glücks
Konventionelle Medien, aber vor allem Soziale Medien, verführen uns dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Wir sehen perfekte Körper, glückliche Beziehungen, erfolgreiche Multi-Millionäre, usw..
Wir vergleichen dann unser Leben mit diesen Highlight-Bildern und Highlight-Berichten anderer Menschen und glauben, dass diese Highlight-Bilder das tatsächliche Leben dieser Menschen repräsentieren.
Es ist kein Wunder, wenn wir uns dann ungenügend fühlen. Aber was wir nicht sehen, sind die Zweifel, die Ängste und die Rückschläge, die diese Menschen hinter diesen Highlight-Bildern erleben.
Sich mit anderen zu vergleichen ist der schnellste Weg ins persönliche Unglück. Denn es gibt immer jemanden, der scheinbar besser, schöner, reicher oder glücklicher ist.
Aber was, wenn wir das Vergleichen loslassen?
Was, wenn wir uns auf unser eigenes Leben konzentrieren und uns mit uns selbst – unserem Selbst von gestern oder unserem Selbst von vor einem Jahr vergleichen?
Dann können wir meistens Fortschritte erkennen und vor allem sehen wir dann meisten auch, dass wir gut sind, so wie wir sind.
Wir sind gut so wie wir sind und alles ist gut, so wie es ist
Der Moment, in dem wir erkennen, dass alles gut ist, wie es ist, kann transformierend sein. Es bedeutet nicht, dass wir unsere Träume und Ziele aufgeben. Es bedeutet vielmehr, dass wir aufhören, unsere Ziele aus einem Mangelgefühl erreichen zu wollen, und stattdessen das Erreichen von einem Ziel als Bonus, erleben, der unser Leben zusätzlich bereichert.
Du musst nichts erreichen, nichts ändern, nichts reparieren. Du darfst einfach (glücklich) sein.
Zum Schluss möchte ich dir noch eine persönliche Geschichte erzählen, die mir hilft, dankbar für mein perfektes Leben zu sein.
Vor ein paar Jahren hatte ich “eine schlimme Zeit”. Ich war pleite und hatte alles verloren, was ich mir in den Letzten fünf Jahren davor aufgebaut hatte.
- Ich hatte meine berufliche Existenz verloren.
- Mein bester Freund, den ich wie einen Bruder geliebt hatte war innerhalb von 3 Monaten an Rückenmarkkrebs gestorben.
- Ich hatte gerade meine Scheidung hinter mir und dachte viel schlimmer kann es jetzt nicht mehr kommen.
- Und dann lag ich nach einem Motorradunfall auf der Straße.
- Mit einem zertrümmerten Unterkiefer.
- Ich konnte nicht aufstehen, weil meine Sprunggelenke komplett geprellt und angeschwollen waren.
- Ich konnte kaum atmen und musste einen Luftröhrenschnitt bekommen, weil nicht nur mein Unterkiefer zertrümmert war, sondern auch mein Kehlkopf geprellt war.
- Ich konnte nicht sprechen und war am ganzen Körper aufgeschürft.
Ich lag da auf der Straße und ich kann mich genau erinnern, wie ich mir dachte: “Vor ein paar Minuten war meine Welt doch perfekt und in Ordnung.”
Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nicht realisieren, dass das eine absolute Lüge war. Denn wenn mich jemand zehn Minuten vorher gefragt hätte, wie ich mein Leben empfinde, hätte ich gesagt: “Es ist das Gegenteil von perfekt.”
Aber als ich dann völlig zerdepscht und zermartert auf der Straße lag, hätte ich gerne die Uhr 10 Minuten zurückgedreht. Und ich hätte darüber, wie es mir 10 Minuten vorher ging, vor Freude jodelnd getanzt.
Pleite, Scheidung, der Verlust eines Freundes sind vielleicht nicht leicht zu verarbeiten. Und irrtümlich kann es passieren, dass man sich denkt: “Es kann nicht schlimmer kommen.”
Aber dieser Unfall hat mir gezeigt, wie gut es mir vorher eigentlich ging. Wenn du völlig zerdepscht auf der Straße liegst, nicht gehen kannst und Angst hast zu ersticken, weil du kaum Atmen kannst, dann wird dir bewusst wie irrelevant manche Probleme sind.
Und dieser Unfall war, trotz aller Schmerzen und Verletzungen, ein Geschenk des Himmels. Aber das konnte ich damals, in dem Moment, noch nicht erkennen. Ich war auf meinem Lebensweg gerade in die völlig falsche Richtung unterwegs. Durch diesen Unfall hat mich das Schicksal gestoppt. Ich war zwei Wochen im Krankenhaus und konnte eben dadurch nicht mehr weiter in die falsche Richtung gehen und war gezwungen eine neue Richtung einzuschlagen.
Wie wertvoll dieser erzwungene Stopp, also der Unfall war, habe ich erst ca. 5 Jahre später erkennen können.
Oft sind wir so sehr auf das fokussiert, was uns fehlt und was in unserem Leben besser sein könnte, dass wir vergessen, was wir bereits haben. Dankbarkeit für das, was wir haben und sind, kann unseren Blickwinkel komplett verändern. und es setzt auch Energie frei, um dann das zu erreichen was uns fehlt.
Mein Fazit: Vertraue dem Leben .
Es ist wichtig, Vertrauen ins Leben zu entwickeln. Oft zeigt sich erst im Rückblick, dass alles einen Sinn hatte – auch die Herausforderungen und Rückschläge. Das auch die perfekt in unser Leben passen. Wenn wir darauf vertrauen, dass das Leben uns genau das gibt, was wir brauchen, können wir loslassen und den Moment genießen.
Denn am Ende bleibt eine einfache Wahrheit: Alles, was wir haben, ist der jetzige Moment. Die Vergangenheit ist vorbei und die Zukunft ist ungewiss.
Ich lade dich ein, mit diesen Gedanken und Ideen zu leben: Alles ist gut, so wie es ist. Du bist gut so wie du bist und auch die Welt ist gut so wie sie ist.
Es ist, wie es ist. Und es ist gut so wie es ist.
Alles Gute
Helmut