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Inneres Kind heilen

Traumatische Erfahrungen aus deinem Nervensystem lösen und dein Inneres Kind heilen.

Fühlst du dich manchmal ängstlich… überfordert… unter permanentem Stress?
Oder einfach nicht richtig im Gleichgewicht?

Heute zeige ich dir eine einfache, aber wirksame und sehr tiefgehende Übung, die Trauma aus deinem Nervensystem lösen kann und es nachhaltig wieder ins Gleichgewicht bringt.

An einem pragmatischen Beispiel lernst du, wie sich traumatische Erlebnisse auf unser Nervensystem auswirken und wie wir diese Traumata aus unserem Nervensystem lösen können, mit einer sehr einfachen Übung, die dir auch bei Psychosomatischen Beschwerden helfen kann, bei Angstzuständen, bei Panikattacken, Depressionen und auch bei Trauma bedingten Persönlichkeitsstörungen.

Trauma und Nervensystem

Unser Nervensystem ist wie ein biologischer Computer. Es steuert unsere Gefühle… unser Denken… und entscheidet dadurch, wie wir uns verhalten.

Wenn wir jedoch Trauma erlebt haben, dann stimmen die Daten in diesem Computer nicht mehr. Das System arbeitet verzerrt, überfordert – und wir merken das in unserem Alltag.

Lass mich dir ein Bild geben:

Stell dir einmal vor, eine Freundin von dir, geht zum Spiegel, um sich zu schminken und du beobachtest sie dabei.

  • Sie setzt vor ihren Schminkspiegel, nimmt den Lippenstift und malt ihre Lippen im Spiegelbild an.
  • Sie nimmt den Kajalstift und malt ihre Augen im Spiegelbild an.
  • Sie nimmt ihre Puderdose und pudert den Spiegel ein.

Danach steht sie auf und sagt zu dir: Ich bin fertig wir können gehen. – Sag ehrlich. Wie würdest du über sie denken? – Würdest du denken sie ist ganz normal? Wohl kaum!

Aber genau das Gleiche machen wir jeden Tag in unserem Leben. Wir versuchen das Spiegelbild zu verändern – anstatt uns selbst. Und wundern uns dann, warum sich nie etwas langfristig verändert.

Was Trauma wirklich ist

Bevor wir jetzt zur Übung kommen, lass uns kurz klären, was Trauma wirklich ist:

Trauma ist die emotionale Missbildung, die bleibt, wenn unser Gehirn – oder unsere Seele – ein Erlebnis emotional oder logisch nicht verarbeiten kann.

Oder um es bildlich auszudrücken:

Es ist ein negatives Erlebnis, dass unser emotionales Verdauungssystem nicht verarbeiten konnte. Dieses Erlebnis liegt noch immer unverdaut in unserem emotionalen Magen und blockiert dadurch unser emotionales Funktionieren.

Trauma ist nicht nur im Kopf gespeichert, sondern in unserem gesamten Körper. Deshalb verursacht Trauma auch sehr oft psychosomatische Probleme. Von Muskelverspannungen über Gliederschmerzen, Magen- und Darmproblemen bis hin zu Allergien. Trauma sitzt im impliziten Gedächtnis, also in unserem Unterbewusstsein.

Trauma Projektion

Eine wichtige – vielleicht sogar die wichtigste Frage bei Trauma Heilung ist:

Bin ich mir gewahr, dass ich Trauma habe? – Bin ich in Kontakt mit meinen Traumata? Oder leugne ich meine Traumata?

Ein ganz Simples Beispiel:

Es gibt Menschen, die stellen sich an der Supermarktkassa immer an der Reihe an, wo es am langsamsten weitergeht, und ärgern sich darüber. Und vor allem glauben sie, dass es Zufall wäre – das ist 100 %ig eine Trauma Projektion.

Die Supermarktkassa ist nicht das Einzige, was diesen Menschen passiert. Diese Art von Stress zieht sich wie ein roter Faden durch ihren Alltag. Die stehen auch im Stau, dann immer genau in der Spur wo es am langsamsten weitergeht. Und wenn sie die Spur wechseln, dann sind da! plötzlich die Langsam Fahrer – die alle ihren Führerschein im Lotto gewonnen haben.

Die anderen müssten besser fahren lernen. Das ist im Grunde die gleiche Idee, wie den Spiegel zu schminken!

Wenn du solche Situationen kennst, dann projiziert sich dadurch wahrscheinlich ein Opfer Trauma. Du reproduzierst dieses Trauma, solange es noch immer unverdaut in deinem emotionalen Magen liegt. Und heute zeige ich dir wie du es endlich verdauen kannst.

Kindheitstrauma als Überlebensregeln

Wenn wir als Kind traumatisiert werden, müssen wir selbst zum Trauma werden, um das Trauma zu überleben. Wir geben unsere gesunden Gottgegebenen Bedürfnisse auf – z.B. das Bedürfnis nach Liebe oder Zugehörigkeit. Wenn wir nicht geliebt und angenommen werden.

Wenn wir abgelehnt werden, werden wir selbst zu einer ablehnenden Person.

Ein Kind, das von den Eltern nicht angenommen wird, so wie es ist, kann diese traumatische Erfahrung nicht verarbeiten. Dieses Kind kann als Erwachsener andere Menschen auch nicht so annehmen wie sie sind. – wobei so jemand in diesem Bereich kein Erwachsener ist, sondern noch immer dieses nicht angenommene Kind, aber in einem erwachsenen Körper.

Wenn wir das erwachsene Kind sind, mit dem ungelösten Trauma, werden wir selbst zum Trauma-Täter und traumatisieren uns selbst weiterhin – und zwar zu Ehren des Trauma Täters unserer Kindheit. Das klingt gespenstisch, aber das machen wir, weil wir unbewusst glauben, unser Trauma Täter hätte uns geholfen zu überleben.

Wir gieren nach Trauma, weil es das ist, was wir kennen und mit dem wir überlebt haben. Fälschlicherweise glaubt unser Unterbewusstsein, dass es Kausal ist, also dass das Trauma, und damit auch der Trauma Täter, verantwortlich sei, dass wir überlebt haben.

Die Rationalisierungsfalle

Wir nützen auch sehr gerne Rationalisieren in der Hoffnung es könnte uns helfen unser Trauma zu überwinden. Aber das ist nicht Medizin für unser Trauma, sondern Dünger, der unser Trauma noch weiter vergrößert und am Leben hält. Es unverdaut in unserem Emotionale Magen hält.

Eine Rationalisierung ist zum Beilspiel: Alle Kinder wurden damals geschlagen. Das ist eine unglaublich entwertende und Trauma verstärkende Aussage.

Niemand käme auf die Idee zu einem Juden zu sagen: Das KZ war doch nicht so schlimm, weil ja alle Juden ins KZ kamen.!!! – Wenn du die Aussage bringen würdest, würde jeder glauben, dass dir ein Teil im Gehirn fehlt.

Aber bei Kindern ist diese Argumentation bis heute “normal”. Man wäre ja nicht traumatisiert, weil ja alle Kinder geschlagen wurden und die Zeiten “damals” halt so waren.

Sei bitte verständnisvoll und liebevoll zu dir und gehe nicht in so eine Rationalisierungsfalle.

Trauma heilen heißt:

  • Seine verdrängten, abgespaltenen Bedürfnisse wieder zu integrieren und sich erlauben, diese zu haben.
  • Selbstmitgefühl oder überhaupt Selbstgefühl, wieder zu lernen. Sich die Gefühle erlauben, dass man unbefriedigte Bedürfnisse hat.

Zum Beispiel:

Wenn du von deinen Eltern nicht so angenommen oder so akzeptiert wurdest wie du warst. Und du dieses Bedürfnis nach bedingungsloser Annahme abspalten musstest. Dann geht es darum, dieses Selbstmitgefühl wieder zu entwickeln und dir zu erlauben, dass du einen ungestillten Hunger und einen ungestillten Durst hast nach Annahme, so wie du bist und dass du akzeptiert werden möchtest, so wie du bist.

Wenn das der Fall ist, dass wir nicht so angenommen wurden wie wir waren – oder eigentlich sind, dann haben wir selbst, auch Probleme andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind.

Dein Inneres Kind heilen

Für diese Übung nimmst du zwei Stühle. Auf einem sitzt dein erwachsenes Ich, auf dem anderen dein Inneres Kind – dein jüngeres Ich.
Eine Puppe oder ein Polster kann dir helfen, die Situation besser zu visualisieren.
In dieser Übung geht es darum, dass du dir erlaubst die Gefühle zu erleben, die dieses Kind fühlt, dir zu erlauben zu fühlen, was in diesem Inneren Kind in dieser Situation passiert.

  1. Wähle eine Erinnerung

Nimm jetzt ein spezifisches Erlebnis aus deiner Kindheit, wo verletzt wurdest und das du jetzt heilen möchtest.

  1. Lade dein inneres Kind ein

Lass dein inneres Kind, in dem Alter, wo dieses Ereignis passiert ist, neben dir Platz nehmen. Und versuche es wirklich mit deinem inneren Auge zu sehen.

  1. Fühle, was damals war

Lass die Szene vor deinem inneren Auge wie einen Film ablaufen. Erlaube dir, die Gefühle zu fühlen, die dein inneres Kind damals empfunden hat – Seinen Schmerz, seine Angst, Scham, Ohnmacht, Trauer, Entwertung, Verzweiflung, …
Wichtig: Es geht nicht darum das Erlebnis zu bewerten oder beurteilen. Es geht um reines, empathisches Mit-Fühlen.

  1. Bezeuge den Schmerz

Spüre die Gefühle in deinem Körper und stelle dir vor, wie du diesen Schmerz als sanften Nebel oder feinstoffliche Wolke zu deinem inneren Kind sendest.
Sag innerlich:
„Ich sehe deinen Schmerz. Ich weiß genau wie es dir geht. Ich bin bei dir. Es ist normal, dass du dich so fühlst.“
Sei Zeuge – nicht Richter. Beurkunde dir selbst dein Leid. Bewerte nicht. Urteile nicht. Fühle einfach.

Denn genau hier beginnt Heilung.

  1. Wechsle die Perspektive

Setze dich nun auf den Platz deines inneren Kindes. Fühle, wie es ist, gesehen und bezeugt zu werden. Allein dieses Anerkennen bringt viel in Bewegung und setzt Heilung in Gang.

  1. Entdecke das unerfüllte Bedürfnis

Frage dich: Welches Bedürfnis musste ich damals abspalten? Vielleicht war es Zugehörigkeit, Annahme, Liebe oder das Gefühl, mit deinen Gefühlen richtig zu sein. Erlaube dir, den Hunger nach diesem Bedürfnis zu fühlen.

  1. Strahle dein Bedürfnis aus

Fühle dieses Bedürfnis so intensiv, dass es wie ein Nebel aus dir heraus in den Raum strömt. Lass es wirken – geht nur um das ehrliche Anerkennen deines Verlangens.

  1. Bezeuge deine Bedürfnisse

Kehre wieder in deine Erwachsenenrolle zurück. Sieh dein inneres Kind an und bezeuge auch dieses Bedürfnis. Sage innerlich:
„Ich sehe dein Verlangen nach Liebe/Annahme/Zugehörigkeit. Es ist richtig, dass du es fühlst.“
So entsteht Heilung – Schicht für Schicht, wie bei einer Zwiebel.

Diese Übung gehört für mich zu den kraftvollsten Möglichkeiten, Trauma im Nervensystem zu lösen. Nicht alles löst sich sofort, manchmal braucht es Wiederholung und Geduld. Mach diese Übung – nicht nur einmal, sondern immer wieder. Denn jedes Mal, wenn du dir erlaubst zu fühlen, löst sich ein Stück der alten Last. Und irgendwann wird dein inneres Kind nicht mehr allein auf diesem Stuhl sitzen. Sondern mit dir – Hand in Hand.

Ich wünsche dir das Beste für dich und dein inneres Kind.

Alles Gute

Helmut

Hallo ich bin Helmut

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  • Lebenssinn und Lebensfreude finden
  • Depressionen und Burnout Heilen
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