Hast du manchmal Schlaflose Nächte, oder leidest unter permanentem Stress, Schweißausbrüchen oder Panikattacken? Oder fühlst du dich manchmal vom Leben überwältigt und denkst, es sei unfair? Ich zeige dir heute, in diesem Podcast, wie du Stress und Überforderungen in den Griff bekommst und ihnen nicht mehr ohnmächtig gegenüberstehst.
Was möchte ich dir in diesem Beitrag mitgeben?
In diesem Beitrag sehen wir uns an, warum Überforderung eigentlich gut ist und wie wir damit am besten umgehen, damit es nicht in einem Burnout, in Panikattacken oder in Depressionen endet.
Wenn wir uns mit dem Thema Überforderung und Gerechtigkeit etwas näher auseinandersetzen, kommen wir zu einem sehr ambivalenten Schuss:
- Dass es erstens, eine extrem subjektive Sache ist und jeder Mensch eine andere Empfindung darüber hat, was ihn überfordert und was er als gerecht oder fair empfindet.
Und es ist hauptsächlich auf das eigene Mindset, also die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zurückzuführen und weniger auf die äußerlichen Umstände. In der Natur kommt diese Idee von Gerechtigkeit und Überforderung gar nicht vor. Das scheint eine rein menschliche Empfindung, bzw. Erfindung zu sein.
- Zweitens sind wir nicht nur von einem “zu viel” überfordert, sondern wir können auch von einem “zu wenig” überfordert sein.
Wenn wir einer Beschäftigung oder Tätigkeit aufgrund von äußerlichen Zwängen nachgehen oder aus Gier oder Habsucht, ohne dass wir eine intrinsische Motivation haben, sind wir oftmals auch von “kleinen Aufgaben” schnell überfordert und “brennen aus”.
Denn das Geld, das wir verdienen ist kein Lebenselixier, das unsere verbrauchte Lebensenergie wieder auffüllen kann.
Deshalb sind die meisten “modernen” Ratgeber über Stressbewältigung sind nicht nur haarsträubend nutzlos, sondern auch noch kontraproduktiv, weil sie auf obsoleten Theorien beruhen, die nie in der menschlichen Realität funktioniert haben.
Die ganzen hochgepriesenen Coping Strategien sind im Grunde nichts anderes wie “Schmerzpillen”, die von der Ursachenbekämpfung so weit entfernt sind wie ein Aspirin von der “Heilung” deiner Rückenschmerzen.
Stress und Überforderung sind mittlerweile die größten Volkskrankheiten und enden nicht selten in Panikattacken, Depressionen oder im Burnout.
Warum ist Stress die Volkskrankheit Nr.: 1?
Die Ursache, dass Stress und Überforderung zur Volkskrankheit mutiert ist wurzelt darin, dass uns von Kindesbeinen an vorgelogen wurde, dass es so etwas wie Gerechtigkeit gäbe, und wir uns darauf verlassen haben, dass unsere Lehrer, Eltern oder die Regierung uns nicht anlügen würden. Unsere Gesellschaft, Medien, Lehrer und die Regierung propagieren, dass wir in einer gerechten Leistungsgesellschaft leben würden.
Aber Gerechtigkeit und Ehrlichkeit kommt weder in der Natur vor, noch in irgendeiner Staatsform, noch in irgendeiner Wirtschaftsform oder sonst in irgendeinem Bereich in der menschlichen Wirklichkeit.
Abgesehen von ein paar Zufällen, die uns dann als Gerechtigkeit verkauft werden.
Wir sind frustriert, weil wir in eine Welt hineingelogen wurden, in der wir unsere Pflichten erfüllen und erfüllt haben aber der vereinbarte, bzw. versprochene Lohn, was das auch immer sein mag, bleibt aus und wir sehen keine Möglichkeit zu unserem Recht zu kommen.
Ein Beispiel, warum wir überfordert sind:
Du bekommst von deinen Eltern und Lehrern gesagt: Wenn du brav lernst und gut in der Schule bist, hast du später ein schönes Leben. Und dann findest du dich mit 30 Jahren in einem Leben, das für dich alles andere als “schön” ist. 20 Jahre “brav” lernen für den A***h.
Du hast vielleicht einen Job, in dem du ständig gefordert bist und trotz harter Arbeit und aller Anstrengungen ist es nie genug. Oder du kümmerst dich um Familie, Haushalt und Karriere und fragst dich irgendwann, wo ist eigentlich meine Zeit für meine Bedürfnisse. Diese Momente der Überforderung kennen viele von uns.
Und kein Ausweg in Sicht. Außer neue Lügen von Psychologen, Arbeits- und Gesundheitsministerien über Coping Strategien, die man nur anwenden muss und dann wird das Leben “schön”.
Oder die Leistungsgesellschafts Lüge:
Wenn du brav lernst, eine gute Ausbildung machst und viel leistest und Verantwortung übernimmst, verdienst du viel Geld und bist angesehen.
Und dann findest du dich in einer Gesellschaft wieder, wo Menschen, die überhaupt keinen Abschluss haben, keine Verantwortung übernehmen und nichts leisten, im Jahr eine viertel Million Grundgehalt haben, das Land regieren ohne irgendeine Verantwortung, und zahlen sich dafür oft noch ein Vielfaches ihres Grundgehaltes über Boni oder Beratungsverträge aus.
Wie können wir mit diesen Ungerechtigkeiten, diesem Stress und mit diesen Überforderungen umgehen?
Was ich jetzt sage, klingt sehr hart, deshalb verstehe mich bitte richtig: Letztendlich geht es uns ähnlich wie Viktor Frankl es in seinem Buch “Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager” beschreibt.
Verstehe mich bitte richtig: Ich rede nicht von den brutalen körperlichen Qualen, sondern von dem, was Viktor Frankl als Begnadigungswahn bezeichnete.
Wenn plötzlich alles anders ist als vorhergesehen, als man es sich vorgestellt hat. Und bei den Menschen, die ins Lager eingeliefert wurden, war wirklich alles anders und alles war weg, bis auf den nackten Körper:
Keine Familie mehr, keine Frau mehr, keine Kinder, Freunde mehr, … nicht einmal mehr die eigenen Haare oder der eigene Name.
Und trotzdem haben diese Menschen bis zum Schluss – was meistens der Tod war – versucht gewisse Wertgegenstände, Schmuck oder Brillanten zu verstecken. Obwohl das, in ihrer Situation, unwiederbringlich wertlos und bedeutungslos war.
Dieses Beispiel verdeutlicht, wie schwer es uns fällt die Realität zu akzeptieren.
Wenn es die meisten Menschen noch nicht einmal schaffen, selbst wenn sie brutalst von heute auf morgen mit der Tatsache konfrontiert werden, dass ihr Lebensplan nur eine Illusion war.
Wie soll man es dann schaffen, wenn man scheibchenweise, Stück für Stück erst erkennt, dass die geglaubte Lebensplanung eine Illusion ist.
Wir leben, wie es Viktor Frankl sagt, sozusagen in einem Begnadigungswahn, dass irgendwann schon ein quasi “Begnadigungsschreiben” kommen wird und wir von unserem Leid und Stress erlöst werden und in das “Gute Leben” entlassen werden.
Und bis dahin halten wir an unseren illusionierten Wertgegenständen fest: Unserer Arbeit, Beziehung, Freundschaften, Auto, Eigenheim, …. Alles, was den gesellschaftlichen Werten entspricht, die uns vorgegaukelt werden – obwohl es vielleicht überhaupt nicht unseren eigenen individuellen Werten entspricht.
Was ist also der Ausweg?
Für mich hat sich ein 3 Schritte Plan bewährt.
Wenn du aus der Überforderungsfalle hinauswillst, gibt es keinen anderen Weg als dich gerade zu machen und einen Sch*** darauf zu geben, was die Wissenschaft, die Gesellschaft oder sonst irgendwer sagt und dein Recht geltend zu machen, dein Leben selbst zu dominieren.
Und ich weiß, dass dies leichter gesagt ist als getan.
Der 1. Schritt ist:
Sieh der Tatsache ins Auge, dass es keine Gerechtigkeit gibt. In der Natur gibt es die Idee von Gerechtigkeit nicht. Und auch Gott selbst ist nichts anderes als pure Ungerechtigkeit! Lies die Bibel und du wirst feststellen, dass darin keine Gerechtigkeit vorkommt.
Wie infam ist es dann anzunehmen, dass die unvollkommene Menschheit besser wäre als Gott selbst?
Also, finde dich damit ab, dass es auch in Zukunft ungerecht zugehen wird. Das mag hart klingen, aber je früher du das akzeptierst, desto besser.
Und finde dich nicht nur damit ab, sondern versuche die Ungerechtigkeit zu lieben, denn sie ist ein untrennbarer Bestandteil des Lebens. Wenn du die Ungerechtigkeit nicht lieben kannst, ist es unmöglich das Leben als Ganzes zu lieben.
Ich weiß, dass klingt hart und wenn du kein Psychopath bist, wirst du dich dagegen sträuben. Aber es sträuben sich nur die gesellschaftlichen Lügen, die in dir, durch deine Erziehung verankert sind. Und wenn ich sage, liebe die Ungerechtigkeit, meine ich nicht, dass du unnötiges Leid verursachen solltest.
Aber für eine gerechte Welt zu kämpfen ist wie gegen Windmühlen oder die Erdanziehungskraft zu kämpfen.
Wenn du aber anfängst, dein eigenes Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht mehr auf die Lügen der Gesellschaft hörst, wird dein Leben auf alle Fälle gerechter verlaufen als vorher.
Verfalle niemals in die Gerechtigkeitsillusion, dass die Welt fair wäre, wenn du fair bist. Das ist genauso dumm, wie wenn du glauben würdest, dass der Tiger dich nicht fressen würde, weil du ihn ja auch nicht frisst.
Der 2. Schritt:
Lerne zu verzichten. Dominiere deine Habgier. Verzichte auf deinen Anspruch des “guten Lebens” der dir vorgegaukelt wurde und nütze die Fähigkeit loszulassen. Wenn das, was du erreichen möchtest, nicht möglich ist, oder du einfach immer wieder scheiterst, dann darfst du es loslassen und darauf vertrauen, dass alles einen Sinn hat. Und am Ende alles gut wird.
Ich weiß, dass kann extrem schwerfallen. Je länger wir etwas versuchen oder daran arbeiten, umso schwerer fällt es uns dieses Ziel aufzugeben oder loszulassen.
Wir lachen gerne über den Vogel Strauß, dass er bei Problemen den Kopf in den Sand steckt. Aber wir Menschen verhalten uns oft genauso und stecken lieber den Kopf in den Sand, als die Realität zu akzeptieren, dass wir mit unseren Bemühungen in einer Sisyphos Arbeit gefangen sind.
Du darfst dir folgendes Motto im Kopf behalten: Erstens kommt’s anders und zweitens als man denkt.
Und noch wichtiger ist, was du dir im Kopf behalten darfst: Es ist darauf geschissen was die anderen über dich denken – denn die wechseln ihre Meinung sowieso öfter als ihre Wäsche – Du musst dich gerade machen und dir dicke Eier wachsen lassen. (Auch als Frau!)
Und danach, wenn du dich damit abgefunden hast, dass die Welt gut ist, genauso wie sie ist, kommt:
Schritt 3
Finde einen Sinn in deinem Leben / in deiner Situation und trage die Verantwortung dafür. Auch anders ausgedrückt: Finde einen Sinn in deinem Leiden, deiner Überforderung, dem Leiden an der Ungerechtigkeit deines Lebens oder Schicksals.
Einer meiner größten Lebens-Helden überhaupt, Viktor Frankl sagte:
Mensch sein heißt letztlich verantwortlich sein. Verantwortlich für die Erfüllung jenes Schicksals, das darauf wartet, von dir, und nur von dir erfüllt zu werden.
Viktor Frankl
Wenn du den Grund oder die Ursache für deine Situation nicht ändern kannst, dann bist du gefordert dich selbst zu ändern. Vielleicht ist der Sinn einfach, dass du eine Attitüde oder Haltung annimmst, dass deine Situation einen Sinn hat. Wie traurig wäre es denn, wenn das Leben wie es ist keinen Sinn hätte.
Das allergrößte für uns Menschen ist es doch, als Persönlichkeit zu wachsen. Und die einzige Möglichkeit persönlich zu wachsen, bekommst du doch nur, wenn du überfordert wirst.
Zwar ist das Wachstum bei extremer Überforderung kleiner, als wenn man in einem “Flow” wächst, aber trotzdem besser als Unterforderung oder Stillstand.
Genauso wie ein Muskel, wächst auch unser Geist nur dann, wenn wir ihn bis an die Grenzen beanspruchen. Deshalb danke jedem einzelnen Tag, an dem du dich überfordert fühlst, denn an diesen Tagen kannst du über dich hinausgewachsen.
Alles Gute
Helmut