Wünsche dir nicht, dass das Leben einfacher wird, wünsche dass du besser wirst, dass du deine Kompetenzen und Fähigkeiten verbesserst.
Heute geht es um eine Art Lebensfalle, die uns vielleicht mehr entmachtet als alles andere. Ich weiß, dass kling dramatisch und es kommt uns aber gar nicht so dramatisch vor, weil es, zum Einen auch normal ist, dass wir uns wünschen, dass das Leben leichter wird, zum Anderen aber bringen wir uns damit in eine Position, wo wir den Einfluss auf unser Leben verlieren.
Der Wunsch, dass das Leben einfacher sein sollte, macht uns schwach und erfolglos.
Wenn du dir wünschst, dass es einfacher wird, gibst du deine Macht ab. Du überlässt dein Schicksal äußeren Umständen und hoffst, dass sich die Situation zu deinen Gunsten ändert – anstatt selbst die Veränderung zu sein.
Ich weiß, dass wir manchmal in Situationen sind, wo wir uns überfordert fühlen und unsere logische Reaktion darauf ist natürlich, dass wir es gerne einfacher hätten.
Aber mit diesem Wunsch ziehen wir den Zorn des Schicksals auf uns. Wir können entweder so leben, dass wir sagen:
- Unser Schicksal ist das, was uns passiert, oder:
- Unser Schicksal ist das, was wir aus dem, was uns passiert, machen.
Ich möchte dich einladen, deine Wünsche, dass das Leben leichter oder besser sein sollte, loszulassen und dir stattdessen zu wünschen, dass du deine Fähigkeiten und Kompetenzen steigerst und entwickelst.
Wünsche dir nicht, dass deine Konkurrenten weniger oder schlechter werden, wünsche dir, dass du besser wirst.
Was passiert, passiert. Das ist für uns alle gleich und wir können es nicht ändern. Wir können unsere Nachbarn nicht ändern, und auch nicht unsere Kunden oder Mitarbeiter, oder Vorgesetzte. Wir können die Wirtschaftslage nicht ändern und auch nicht die Regierung. Wir können auch unsere Lebenspartner nicht ändern und auch nicht unsere Kinder.
Aber wir können ändern, wie wir auf unsere Nachbarn, unsere Kunden, Lebenspartner, auf unsere Kinder, … oder auf die Wirtschaftslage reagieren.
Wir können nur uns selbst ändern.
Wie kommt es überhaupt, dass wir uns oft wünschen, dass es leichter werden soll, anstatt dass wir besser werden wollen?
Ein Grund dürfte sein, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Komfort und Bequemlichkeit einen gewissen Maßstab für Erfolg darstellt. Wir haben eine kollektive Assoziation, dass wir glauben, wer mit weniger Problemen zu kämpfen hat, auch erfolgreicher sein müsste. Die Praxis zeigt aber, dass genau das Gegenteil der Fall ist.
Ein weiterer Grund dürfte die Angst vor Misserfolgen und Scheitern sein. Wenn die Regierung und die hohen Steuern schuld sind – dann sind wir doch fein raus, oder? Wenn die Marktlage und die schlechte Kaufkraft schuld sind, dann schmerzt es weniger, als wenn unsere eigene Unfähigkeit schuld ist.
Aber wieso haben wir Angst zu Versagen?
Das liegt wahrscheinlich an den Kompetenzstufen. Erst wenn wir merken, dass etwas nicht so läuft wie es soll, merken wir bewusst, dass wir Inkompetent sind. Zuvor unterliegen wir einer Illusion, dass wir Kompetent wären, obwohl wir aber in Wahrheit uns einfach nur unserer Inkompetenz nicht bewusst waren.
Deshalb schieben wir dann gerne die Schuld auf äußere Umstände, um uns nicht eingestehen zu müssen, dass wir von Anfang an inkompetent waren und nur einer Illusion unterlegen sind.
Erst wenn wir weitermachen – oft auf der Basis von Versuch und Irrtum – entwickelt sich unserer Kompetenz und wir werden, langsam und in kleinen Schritten, bewusst fähig.
Das wirklich Schlimmste, dass wir machen können, ist der Wunsch, dass sich die Umstände ändern sollten. Denn die Umstände sind das Einzige, was wir haben, aus denen wir unser Leben, bzw. unser Schicksal kreieren können. Die Umstände, so wie sie sind, sind die einzigen Zutaten, die wir haben, um daraus unser Schicksal und unser Leben zu gestalten.
Ob unser Leben ein Erfolg ist oder nicht, hängt nicht von den Zutaten ab dir wir haben, sondern davon wie wir diese Zutaten verarbeiten. Was wir aus diesen Zutaten machen.
In der Seefahrt sagt man:
Wir können die ganze Welt umsegeln, und es ist egal woher der Wind kommt. Es kommt nur darauf an, wie wir die Segel setzten.
Zum Schluss möchte ich dir noch eine praktische Übung vorstellen, die dir helfen kann, deine Fähigkeiten und Kompetenzen zu entwickeln:
- Denk an eine aktuelle Herausforderung, die dich gerade belastet und bei der du dir wünschen würdest, dass es einfacher wäre.
- Versuche dir jetzt vorzustellen, dass du diese Aufgabe meisterst, ohne dass es einfacher geworden ist, sondern weil du die entsprechenden Fähigkeiten und Kompetenzen entwickelt hast.
- Frage dich, welche einzelnen Fähigkeiten und welche Kompetenzen du entwickeln musstest,
- wie du dein Mindset verändern musstest
- und wie du dich als Mensch verändern musstest, um diese Herausforderung zu meistern.
- Und schreibe dir diese Sachen wirklich auf.
- Frage dich dann, in welcher Reihenfolge du diese Fähigkeiten erlernen musst und wie lange du wahrscheinlich dazu brauchen wirst, um sie zu erlernen.
Schreibe dir das genau auf und mache dir einen schriftlichen Plan mit den konkreten zeitlichen Schritten.
Also mein Fazit zum Schluss:
Das Leben wird nicht einfacher, aber du kannst besser werden. Und das ist es, worauf es ankommt. Wachse, lerne, entwickle dich – und du wirst merken, dass keine Herausforderung zu groß ist, wenn du groß genug wirst, sie zu bewältigen.
Wünsche dir nicht weniger Probleme, sondern wünsche dir mehr Fähigkeiten und Weisheit.
Alles Gute
Helmut