Glück ist nichts, dass du eines Tages, nach genügend Anstrengung, einfach erreichst und es dann für immer besitzt. Es ist vielmehr eine Reise oder ein Prozess und du darfst jeden Tag ein bisschen mehr davon in dein Leben einladen.
Heute geht es um das faszinierende Thema, wie wir glücklicher werden können.
Oft denken wir, dass wenn wir etwas bestimmtes erreichen, glücklich sein werden. Doch in der Realität sieht es oft ganz anders aus, weil glücklich sein ein ziemlich vielschichtiger Prozess ist.
Wir alle möchten glücklich sein, doch manchmal oder für manche Menschen scheint es unschaffbar oder unerreichbar zu sein. In diesem Artikel sprechen wir darüber, was Glück wirklich ist und wie du aktiv daran arbeiten kannst, mehr davon in deinem Leben zu spüren. Egal, ob du in deinem Beruf, in deinen Beziehungen oder einfach im Alltag glücklicher sein willst – diese Episode ist für dich!
Was wirst du in diesem Beitrag lernen?
Zuerst: Es gibt keine allgemein gültige Formel für jedermann. Es ist immer eine sehr individuelle Erfahrung.
Ich möchte dir einige pragmatische Ideen geben, wie du selbst eruieren und vor allem Fühlen kannst, was dich glücklicher macht. Und zwar wirklich glücklicher macht.
Gesellschaft, Medien und vor allem Wirtschaft und Werbung versuchen uns ja einzureden, dass extrinsisches Glück, bzw. hedonistisches Glück die Erfüllung wäre. Dass wir eine spezielle Uhr, oder ein spezielles Auto, schönere Lippen, weniger Falten oder einen speziellen Lifestyle, usw. brauchen würden, um glücklich zu sein. Oder, dass wir nur unserem Vergnügen oder dem, was uns unmittelbar Freude bringt, nachgehen brauchen und schon leben wir ein glückliches Leben.
Aber warum leiden dann heute immer mehr Menschen an Depressionen und Burnout, die genau das machen? Die nur Sachen machen, die sie vergnügen und die ihre Lust befriedigen und alles vermeiden, worauf sie keine Lust haben?
Was macht uns denn glücklich?
Zu Beginn dürfen wir für uns einmal klären, was Glück eigentlich bedeutet. Für viele ist Glück ein flüchtiger Moment – der schnelle Erfolg, das große Ziel, das man erreicht. Aber Glück ist viel mehr als das. Es ist kein ständiger Zustand und auch keine Sammlung von Glücks-Momenten und Glückserlebnissen.
Glücklichsein ist ein Prozess, an dem du jeden Tag arbeiten darfst. Es ist kein statischer Zustand oder ein Gefühl, dass wenn man es einmal hat für immer bleibt.
Wissenschaftler sprechen oft von zwei Arten von Glück, und ich finde man sollte sich dieser zwei Arten von Glücklichsein auch bewusst werden.
Hedonistisches Glück:
Das kurzfristige glücklich sein, das “hedonistische Glück”. Das erleben wir, wenn wir nach Lustbefriedigung und Vergnügen streben und Schmerz oder Leid vermeiden. Meistens ist es eine Art Haben-Modus. Wenn wir etwas Neues haben, sind wir meistens kurzfristig glücklich.
Eudaimonisches Glück:
Die andere Form ist das das langfristige Glücklichsein, das “eudaimonische Glück” – das oft als Glückseligkeit übersetzt wird. Das erleben wir, wenn wir einen Lebenssinn haben. Also ein Sinnbasiertes Leben führen oder ein Werte basiertes Leben führen. Wenn wir unsere Werte Leben, dann fühlen wir Erfüllung. Man könnte es als Sein-Modus sehen.
Man sagt auch: Du besitzt das, was du bist. Das, was du hast, das besitzt dich!
Anders ausgedrückt: Dir gehört dein Sein, aber du gehörst deinem Haben.
Wir wollen uns heute auf 2 Sachen fokussieren:
- Das Erste: Was verhindert Glücklichsein
- Das Zweite: Was brauchst du, und was brauchst du nicht, um glücklich zu sein.
Also zum Ersten Thema:
Da möchte ich dich einladen dich einer vielleicht neuen oder nicht üblichen Idee zu öffnen.
Stellen wir uns vor, glücklich sein wäre der Normalzustand von uns Menschen. Und wenn wir Babies anschauen, dann wirst du feststellen, dass es tatsächlich unser Normalzustand ist.
- Glücklichsein ist wie ein Fluss, der fließt.
- Unglücklichsein ist wie ein Tümpel, ein stehendes Gewässer.
Als Kinder waren wir alle einmal Flüsse. Aber bei den meisten waren zu viele Biber am Werk und haben zu viele Dämme gebaut, bis wir zu einem Tümpel verkommen sind. Mit altem abgestandenem Wasser.
Und so sehen auch die meisten Menschen in ihrem Glücksleben aus. Nicht frisch fröhlich fließend, sondern alt und abgestanden.
Deshalb, wenn du glücklicher Leben möchtest, dann darfst du Detektiv spielen und in deinem Leben auf eine Erforschungsreise gehen, wo die Dämme sind, die Staumauern sind, die den Fluss deines glücklich seins blockieren. Die aus deinem fröhlich fließenden Fluss, einen abgestandenen Tümpel gemachen machen.
Und du darfst da auch ganz schön weit zurückgehen, bis in deine Kindheit. Und stell dir dabei immer wieder die Fragen: Wo habe ich meine Werte verraten. Wo musste ich meine Werte verraten, um mich anzupassen. Um dazuzugehören oder nicht ausgeschlossen zu werden.
Meistens mussten wir in unserer Kindheit schon unsere Werte verraten. In unserem eigenen Familiensystem. Dann später in der Schule, in der Ausbildung und auch nach der Ausbildung bei unseren Arbeitsstätten müssen wir immer wieder unsere Werte verraten, um entweder den Job zu bekommen oder nicht arbeitslos zu sein oder dazuzugehören.
Und nimm auch einen Zettel und einen Stift, und schreib einmal auf, was dir dient, im Bereich glücklich sein. Und wenn du alles aufschreibst, was dir dient, um glücklich zu sein, stell dir auch die Frage, was dir nicht mehr dient, beziehungsweise was dir noch nie gedient hat?
Es ist wichtig, dass du dir bewusst bist, was dir dabei hilft glücklicher zu sein. Und genauso wichtig ist es zu wissen, was blockiert dich in deinem glücklich sein.
Schreib alles auf was dir einfällt.
Vielleicht zuerst materielle Dinge wie Haus oder Wohnung. Dein Auto, dein Motorrad, dein Boot, oder Schmuck oder Kunstgegenstände.
Dann als nächstes vielleicht Menschen und Beziehungen:
- Welche Menschen machen dich glücklich, welche machen dich unglücklich?
- Welche Beziehungen und Freundschaften machen dich glücklich und welche belasten dich?
- Welches Verhalten oder welche Überzeugungen machen dich glücklich oder unglücklich?
- Oder auch Rollen, die du eingenommen hast, machen dich entweder glücklich oder unglücklich.
Rollen im Beruf, in der Firma, oder zu Hause, in der Familie oder in der Partnerschaft, oder Rollen die du in deinen Freundeskreisen hast, bei Hobbies oder in Vereinen, usw.
Und jetzt kommen wir zum zweiten Punkt:
Ich möchte jetzt beim zweiten Punkt auf etwas ganz Spezielles eingehen, wenn es darum geht, was du brauchst, um glücklich zu sein, beziehungsweise was du nicht brauchst, um glücklich zu sein.
Auf was ich hier den Schwerpunkt legen möchte, ist, dass wir oft eine Art Coping Strategie haben, um emotionale Wunden und Verletzungen zu kompensieren, die uns unglücklich machen.
Ich lade dich ein in deinem Leben zu überprüfen, welche Ziele du hast, von denen du glaubst, dass wenn du sie erreichst, sie dich glücklich machen würden.
Oft ist es so, dass wir uns in unserem Bewusstsein ein Ziel setzen, von dem wir glauben, dass es uns glücklich machen würde und die darunterliegende Wahrheit ist aber, dass dieses Ziel unser Glück noch tiefer eingräbt. Also das, was uns tatsächlich glücklich machen würde noch weiter wegbringt von uns.
Bei mir war es jedenfalls so, dass meine Ziele eher eine Art Plane waren, oder Pflaster, wenn du so möchtest, um meine Wunden zu verdecken, seelische Wunden, die in mir nach Heilung gerufen haben.
Was meine ich damit?
In meinen jüngeren Jahren hatte ich extrem viele emotionale Probleme und mein Plan war, viel Geld zu verdienen, denn damit könnte ich ja meine Probleme beseitigen.
Diese Strategie ist ungefähr so intelligent wie, wenn du Rückenschmerzen hast, eine Schmerzpille zu nehmen und zu glauben der Rücken würde dadurch geheilt werden.
Ich konnte mir Autos kaufen, Uhren kaufen, die mir viel Aufmerksamkeit und Anerkennung gebracht haben. Es löste aber nicht mein Anerkennungsproblem, das ich in mir getragen hatte. Wenn du dir selbst nicht die Anerkennung geben kannst, die du brauchst, um glücklich zu sein, dann nützt dir die Anerkennung der anderen gar nichts.
Wenn du dich nicht selbst lieben kannst, dann nützt dir eine Partnerschaft auch recht wenig, weil du dir gar nicht erlauben kannst die Liebe anzunehmen. Du kannst von anderen nur so viel Liebe annehmen, wie du dir selbst eingestehst, dich selbst zu lieben.
Wenn du dich einsam fühlst und glaubst du könntest das heilen indem du 10 Freunde hast, dann wirst du dich mit den 10 Freunden trotzdem noch einsam fühlen und es wird deine Einsamkeit verstärken. Weil du dir selbst einzureden versuchst, dass du dich ja jetzt nicht mehr einsam fühlen darfst. Denn du hast ja jetzt die 10 Freunde. Die deine Einsamkeit heilen müssten.
Ich habe mir auch Coachings und Therapien gekauft. Aber du kannst mit Geld auch nur einen Therapeuten bezahlen, aber keine Heilung kaufen.
Ich möchte dich einladen deine Ziele zu überprüfen
Wozu ich dich einladen möchte, ist, deine Ziele zu überprüfen, ob sie dich wirklich befriedigen, wenn du sie erreichst oder ob sie dich nur ablenken von einem emotionalen Schmerz, der nach Heilung ruft.
Lies dir dazu gerne auf meiner Website den Artikel: “Wenn dein Ego dich sabotiert.” durch:
Wenn dein Ego dich sabotiert
Darin beschreibe ich sehr pragmatisch, wie du deine emotionalen Schmerzen erkennen und heilen kannst.
Und ich möchte dich auch noch ermutigen, die Übungen, die ich dir vorhin vorgeschlagen habe, zu machen. Mache sie gleich jetzt. Scrole dazu am besten gleich nach oben und schreibe dir einmal alles auf, was dich glücklicher macht und was das Gegenteil bewirkt.
Da du bis zum Ende gelesen hast, war der Beitrag wahrscheinlich wertvoll und informativ für dich. Ich freue mich in den Kommentaren über deine Ideen, Erfahrungen und Anregunen zu lesen.
Alles Gute
Helmut
Leave a Reply