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Die Vergangenheit annehmen

Heute reden wir über den größten Glücksbringer und auch gleichzeitig den größten Unglücksbringer des Lebens: Unsere Vergangenheit.

Im heutigen Beitrag teile ich mit dir ein persönliches, tief bewegendes Thema aus meiner eigenen Geschichte. Ich zeige dir, wie ich es geschafft habe, meine Vergangenheit anzunehmen – mit Mut, Geduld und einem offenen Herzen.

Am Ende von diesem Beitrag wirst du wissen:

  • Warum unser jetziges Lebensgefühl untrennbar mit deiner Sicht auf die Vergangenheit verbunden ist
  • Wie unsere frühen Erfahrungen unsere innere Welt – und damit unsere Realität – geprägt haben
  • Weshalb wir immer wieder mit denselben Emotionen und Menschen in Resonanz gehen
  • Warum es ohne Annahme der Vergangenheit keine echte Freude im Jetzt geben kann
  • Wie du mit einer kraftvollen Technik beginnst, traumatische Erfahrungen im Gefühl zu transformieren
  • Und was es braucht, um alte Wunden in echte Stärke zu verwandeln – ohne uns zu belügen

Ich habe in meinem Leben noch nie jemanden getroffen, der eine glückliche Kindheit hatte, beziehungsweise glücklich auf seine Kindheit zurückblickt, aber sein jetziges Leben als negativ empfindet.

Umgekehrt habe ich aber auch noch niemanden gesehen, der voller Groll und Missgunst auf seine Kindheit zurückblickt, aber sein jetziges Leben als zufrieden und glücklich empfindet.

Es geht nicht darum, das Geschehene zu verharmlosen oder zu „verzeihen“.
Es geht darum, den Schmerz fühlen zu lernen – urteilsfrei, ehrlich, bewusst.
Denn erst wenn wir unsere Ablehnung aufgeben, beginnt wahre Heilung.

Wenn wir unsere Vergangenheit ablehnen oder als unglücklich oder nicht sein sollend empfinden, ist es uns unmöglich glücklich zu sein. Wir können glückliche Momente haben, genauso wie jemand der seine Vergangenheit als glücklich empfindet, traurige Momente haben kann. Das ist aber schon alles.

Wenn du in deiner Kindheit traumatische negative Erlebnisse durchmachen musstest, dann kann – oder konnte sich kein positives freudvolles Glaubenssystem in dir entwickeln. Dann kann sich nur ein traumatisches, leidvolles Glaubenssystem in dir entwickeln. Das geht nicht anders. Das ist in etwa so, wie wenn du als Kind mit japanischer Sprache aufwächst, dann wirst du japanisch sprechen. Wenn du mit deutscher Sprache aufwächst, sprichst du deutsch.

Wenn du Japanisch sprichst, werden Japaner darauf reagieren und dich verstehen – und auch umgekehrt wirst du auch die Japaner verstehen. Wenn du Deutsch sprichst, werden Deutsche auf dich reagieren und dich verstehen aber keine Japaner und du wirst auch keine Japaner verstehen, sondern Deutsche.

Genauso ist es mit deiner Gefühls- und Gedankenwelt. Wenn uns als Kind Negativität und Trauma beigebracht wurde, manifestieren wir eine “Trauma-Sprache” in unseren Gedanken, in unseren Worten und selbst sogar in unserer Stimme und auch in unserer Körpersprache. Dadurch resonieren wir dann nur mit Menschen, die emotional ähnlich gestrickt sind.

Menschen, für die die Welt nur aus hellen rosa Farben besteht, resonieren nur mit Menschen, für die die Welt auch aus hellen rosa Farben besteht.

Menschen, für die die Welt aus dunklen, schweren, schwarzen Farben besteht, resonieren wiederum auch nur mit Menschen, für die die Welt aus dunklen, schweren, schwarzen Farben besteht.

Ich meine das jetzt nicht abwertend oder beleidigend, aber es ist so:

Ein Negativdenker wird nur von einen anderen Negativdenker verstanden und fühlt sich auch selbst nur von anderen Negativdenkern verstanden.

Und umgekehrt genauso. Ein Positivdenker kann mit einem Negativdenker nicht resonieren.

Deshalb ist es so wichtig unser vergangenes Leben als positiv zu empfinden und es als positiven Bestandteil unseres Lebens anzunehmen. Ansonsten arbeitet diese negative oder traumatische Energie / Schwingungen in uns weiter und produziert weiter negative Ereignisse in unserem Leben.

Wir dürfen die Energie der Vergangenheit verändern – die Ereignisse können wir nicht verändern. Aber, wie es Marie von Ebner-Eschenbach gesagt hat:

Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden was wir erleben, macht unser Schicksal aus.

Wie können wir unsere Vergangenheit akzeptieren? Und geht das überhaupt?

Am liebsten erkläre ich so etwas nicht abstrakt, sondern an einem konkreten Beispiel. Dann kann man sich ein viel besseres Bild machen um welche Gefühlsdimensionen es geht.

Ich arbeite ja permanent an meiner eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Und ich möchte mit dir ein persönliches Thema teilen, dass ich erst vor kurzem aufgearbeitet, beziehungsweise entdeckt habe. An diesem Thema kannst du selbst ablesen, was alles möglich ist und, dass man alle Erlebnisse als positiv etikettieren kann.

Aber: Es kostet Energie, Mut und Zeit.

Bevor ich dir die Technik jetzt erkläre:

Wann immer du auf deine Vergangenheit zurückblickst, und dir denkst: Dies oder das hätte besser oder anders sein sollen, dann akzeptierst du auch dein jetziges Leben nicht.

Das ist übrigens ein Indikator, mit dem du selbst feststellen kannst, ob du dich selbst belügst. Wenn du sagst: Ich empfinde mein Leben als glücklich. Aber das und das hätte in der Vergangenheit besser oder anders sein sollen, dann weißt du, dass du dich belügst.

Du kannst nicht sagen: Ich bin glücklich, dass ich in Rom bin. Aber auf meinem Weg von Hamburg nach Rom, hätte ich in München doch besser in Richtung Tschechien abbiegen sollen und Richtung Prag fahren sollen.!? Dann stimmt doch etwas nicht, oder? Denn dann sagst du dir ja, dass du doch lieber in Prag wärest und nicht in Rom.

Wenn in deiner Vergangenheit irgendetwas bedeutend anders gewesen wäre, dann hättest du dich auch völlig anders entwickelt. Und wenn du heute noch immer denkst, dass du dich doch besser anders entwickeln hättest sollen, dann bist du mit dem Ergebnis – deinem jetzigen Leben – nicht glücklich.

Falls du mich noch nicht so gut kennst:

Ich bin als Kind von meinem Vater sexuell missbraucht worden. Und fast niemand, der missbraucht worden ist, schafft es darüber glücklich zu sein. Außer, du machst es so wie ich es gemacht habe. Die herkömmliche schulische Psychotherapie hat keine Ahnung wie man diese seelische Verletzung heilen kann.

Und glaube mir eines, der Prozess diese Verletzungen zu heilen ist nicht leicht. Es ist einfach – also nicht kompliziert, aber anstrengend und schwer. Und im Übrigen als Side-Note: Ein Missbrauchstrauma ist im Grunde erlernt. Also ein erlerntes Trauma, dass durch die Kultur bestimmt wird. Ein Misshandlungstrauma ist Kulturunabhängig. Also nicht erlernt, sondern ein Verstoß gegen die Göttliche Grundordnung. Aber dass nur als Side-Note.

Also: Ich habe mein Missbrauchsthema mit meinem Papa sehr gut aufgearbeitet und angenommen und bin damit zu geschätzten 90 % glücklich.

Aber vor wirklich nicht allzu langer Zeit, kam mir ein “neues” (im Grunde ja ein altes) Thema mit meinem Papa ins Bewusstsein. Ein Thema das ich Jahrzehnte verdrängt hatte.

Und es hat die Perversion des sexuellen Missbrauchs noch überstiegen. Das hat mich wirklich gefordert. Ich werde den Inhalt nicht erzählen, denn ich glaube es ist, genug wenn du weißt, dass es den Missbrauch an Perversion übersteigt. Aber es war wirklich herausfordernd.

Ich habe Wochen gebraucht, um diese Vergangenheit und meinen Papa wieder akzeptieren zu können. Und ich hatte die erste Zeit wirklich Angst, dass ich, das niemals schaffen würde.

Deshalb sage ich: Es braucht Energie, in dem Fall war es wirklich viel Energie, aber auch extrem viel Mut und Courage überhaut den Gedanken zu denken, dass ich das akzeptieren sollte. Und es braucht eben Zeit. Keine Chronos Zeit, sondern Kairos Zeit.

Der Prozess, wie ich das geschafft habe ist das Fühlen. Das bejahende, annehmende Fühlen. Über die Orientierung im Fühlen habe ich bereits einen Beitrag gemacht.

Es geht darum die Vergangenheit oder ein Trauma im Gefühl zu verstehen, nicht im Denken oder in der Logik. Es geht darum, den Schmerz und das Trauma im Gefühl mit urteilsfreiem Bewusstsein zu berühren. Es geht auch darum, die eigene Wertung und Verurteilung, die man einfach hat zu einem traumatischen Erlebnis, bedingungslos zu fühlen und da sein zu lassen, ohne sich dafür zu verurteilen.

Die Technik, beziehungsweise der Prozess ist folgend:

Du nimmst dir reichlich Zeit um den Schmerz (das Trauma) zu fühlen und sagst (am besten laut): “Jetzt bin ich bereit dich zu fühlen. Jetzt öffne ich mein Herz für dich und lade dich ein da zu sein und dich, mit allem Schmerz, den du in dir trägst und den du verursachst, zu zeigen. Ich möchte dich nicht unterdrücken oder verdrängen, sondern ich möchte, dass du hervorkommst und dich so zeigst wie du bist. Ich verurteile dich nicht und ich bewerte dich nicht. Du darfst hervorkommen und sein und wirken so wie du bist. Ich habe mein Herz für dich geöffnet und ich nehme dich an, so wie du bist und wirkst.”

Sehr wahrscheinlich wirst du einen Widerstand oder Ablehnung gegen das Annehmen empfinden. Dann sagst du zu diesem Widerstand genau das gleiche:

“Ich bin bereit dich zu fühlen. Ich öffne mein Herz für dich und lade dich ein da zu sein und dich, mit allem Schmerz, den du in dir trägst und den du verursachst, zu zeigen. Ich möchte dich nicht unterdrücken oder verdrängen, sondern ich möchte, dass du hervorkommst und dich so zeigst wie du bist. Ich verurteile dich nicht und ich bewerte dich nicht. Du darfst hervorkommen und sein und wirken so wie du bist. Ich habe mein Herz für dich geöffnet und ich nehme dich an, so wie du bist und wirkst.”

Es ist nämlich so: Das Ablehnen möchte uns vor dem Schmerz des Traumas schützen. Aber Ablehnen verursacht selbst automatisch immer Schmerz und Leid. Das ist die Natur der Ablehnung. Deshalb dürfen wir meistens zuerst den Schmerz, den die Ablehnung verursacht fühlen, bevor wir dann zum eigentlichen Trauma vorstoßen.

Du wirst in einer meditativen Sitzung das Trauma wahrscheinlich noch nicht lösen oder als positiv (positiv im Gefühl, nicht notwendigerweise in der Logik) akzeptieren können. Vor allem wenn eine traumatische Erfahrung wiederholt und öfter passiert ist, dann dauert es natürlich auch Wochen oder länger, bist du zurückblickst und sagst: Ich bin glücklich, dass ich diese Erfahrung machen durfte, denn sie hat mein Leben bereichert und mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin und für den ich dankbar bin.

Und zum Schluss ist noch wichtig zu erwähnen, dass das nur eine Methode ist. Es gibt verschiedene Methoden mit unterschiedlichen Wirkungsbereichen, um Traumen zu heilen oder aufzulösen.

Hypnotische Regressionstherapie oder Familienstellen sind in meiner Erfahrung die wirkungsvollsten und schnellsten Methoden. Aber diese brauchen eine Führung und sind alleine schwer anwendbar.

Alles Gute

Helmut

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